Tagung: Kulturelle Diversität in der Forschungs- und Beratungspraxis zu immateriellen Kulturerbeformen
Veranstaltungsort: Stadthaus Cottbus, Erich Kästner Platz 1, 03046 Cottbus/Chóśebuz
Im UNESCO-Übereinkommen von 2003 zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes (kurz IKE) steht die kulturelle Vielfalt im Mittelpunkt. Sie zeigt, wie lebendig Kulturen sind und inspiriert zu neuen Ideen. Menschen und Gemeinschaften erhalten diese Vielfalt, indem sie Traditionen wie typische Tänze, Musik, Feste, Handwerkskünste und das Erzählen von Märchen pflegen und an die nächste Generation weitergeben. So tragen sie dazu bei, dass kulturelle Vielfalt geschätzt wird.
Die Tagung beleuchtet nicht nur den wissenschaftlichen und kulturpolitischen Umgang mit kultureller Diversität und IKE. Sie stellt auch Erfahrungen aus der Beratungspraxis im Zusammenhang mit dem UNESCO-Übereinkommen und dessen Umsetzung in Deutschland vor. Neben Beispielen ethnischer und sprachlicher Minderheiten werden auch andere Formen von kultureller Diversität innerhalb von Regionen thematisiert, wie zum Beispiel zwischen städtischen und ländlichen Räumen. Ein Ziel ist es, Erkenntnisse für den zukünftigen Umgang mit dem vielfältigen, lebendigen Kulturerbe in der Lausitz zu gewinnen.
Die Tagung ist Teil des Projekts Praktiken immateriellen Kulturerbes in der Niederlausitz (Gesamtvorhaben Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften) und wird durch die Stiftung für das sorbische Volk aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
- call for papers vom 14.2.2024
Tagungsablauf
(Stand: 26.9.2024)
Donnerstag, 24.10.2024
Ort: Stadthaus/Měsćański dom (Erich Kästner Platz 1, 03046 Cottbus/Chóśebuz)
- 18.00 Uhr: Begrüßung
Moderation: Gregor Kliem
- 18.30 Uhr: öffentlicher Abendvortrag, Marlen Meißner (Bonn): Immaterielles Kulturerbe im Strukturwandel: Erbe als Investition in die Zukunft
Freitag, 25.10.2024
Ort: Stadthaus/Měsćański dom (Erich Kästner Platz 1, 03046 Cottbus/Chóśebuz)
- 9.00 Uhr: Einführung
- 9.15-10.45 Uhr: Panel I, Moderation: Fabian Jacobs
- Christoph Wulf (Berlin): Lebende Kultur im Anthropozän? Praktiken des Immateriellen Kulturellen Erbes als globale Strategien für die Zukunft
- Helmut Groschwitz (München): Förderung kultureller Vielfalt!? Ein kritischer Blick auf Konzepte von Diversität in Konventionen und Umsetzungsverfahren der UNESCO und des Europarates
10.45-11.15: Pause
- 11.15-12.45 Uhr: Panel II, Moderation: Ines Keller
- Annette Schneider-Reinhardt (Bonn): „Zigeuner“ im Fest. Zum Umgang mit einem schwierigen Erbe
- Juliane Stückrad (Hohenfelden): Immateriell – konventionell. Erfahrungen mit der Kulturerbe-Beratung in Thüringen
12.45-14.00: Pause
- 14.00-15.30 Uhr: Panel III, Moderation: Stephanie Bierholdt
- Juana Awad (Berlin): Diasporische kuratorische Praktiken auf dem Weg zum Kulturerbe
- Marie Enders (Bonn): DIVERSES MAPPING – Schlüsselfunktion von Kartenwerken im Transfer von IKE-Forschung und -Beratungspraxis
Ortswechsel: Wendisches Museum / Serbski muzej, Mühlenstraße 12, 03046 Cottbus/Chóśebuz
- 16.15-17.00 Uhr: Katharina Kliem: Führung durch die Sonderausstellung „Drastwa a moda – Tracht und Trend“
- 17.00 Uhr: Manfred Seifert (Marburg): Vom kulturellen Wandel der Tracht. Private, unternehmerische und politische Dynamiken
Samstag, 26.10.2024
Treffpunkt: Schlosskirchplatz 2, 03046 Cottbus/Chóśebuz
- 8.30–13.00: Exkursion nach Lübbenau/Spreewald – Teilnehmerzahl begrenzt. Bitte melden Sie Ihr Interesse über das Freitext-Feld „Ihre Nachricht an das Orga-Team“ an!
In Kooperation mit UNESCO 5 und dem Spreewaldverein e.V.