Sorbisches Institut baut internationales Netzwerk weiter aus
Seit Ende Mai ist das Sorbische Institut (SI) neues Mitglied im europäischen Netzwerk zur Förderung der Sprachenvielfalt (Network to Promote Linguistic Diversity, NPLD). Das Engagement des SI im Netzwerk ist wichtig, unter anderem um neue Partner in Westeuropa zu gewinnen und vergleichende Studien zu weiteren Minderheitensprachen Europas durchführen zu können (etwa im Bereich der (Sprach-)Revitalisierung).
Die vergleichende Minderheitenforschung ist auch ein Arbeitsschwerpunkt der neu gegründeten Abteilung Regionalentwicklung und Minderheitenschutz. In diesem Zusammenhang begleitet das SI die Zusammenarbeit zwischen der sächsischen Leader-Region Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (OHTL) und der nordschwedischen Leader-Region Tornedalen. Im August beteiligten sich der Kulturwissenschaftler Fabian Jacobs und Projektmanager Felix Rietschel an der Reise der OHTL-Delagation nach Tornedalen. Das Ziel des Kooperationsvorhabens ist es, in den Themenfeldern des Zusammenlebens der nationalen Minderheiten, der regionalen Wertschöpfung, im Naturtourismus und in der Pflege und dem Erhalt des kulturellen Erbes einen Wissensaustausch im Sinne von LEADER zu initiieren. Ziel des Projektes ist es, durch praxisbezogenen Wissenstransfer und internationale Begegnungen zwischen den nationalen Minderheiten der beiden LEADER-Regionen, den Finnen, Samen (anerkannt als indigene Minderheit) und Tornedalinger in Tornedalen und den Sorben in der OHTL-Region, neue LEADER-Projektideen zu generieren. Die Kooperation wurde vom OHTL e.V. in Zusammenarbeit mit der Domowina e.V. und dem Sorbischen Institut vorbereitet. Das SI kann so u.a. das kürzlich eröffnete Zentrum für Meänkieli (Sprache der Tornedalingar) in Övertorneå unterstützen.