Fiktive Welten auf Postkarten
Sorben in der MassenkulturMaria Mirtschin
136 Seiten. A5-Broschur. 94 Farbbilder
ISBN: 978-3-9808608-9-5
Preis: 7,50 €
Erscheinungsjahr: 2009
Inhalt
Mit dem Siegeszug der Bildpostkarten am Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch zahlreiche Postkarten mit Lausitzer – und speziell mit sorbischen/wendischen – Motiven in den Handel gebracht. Diese neue Form der Korrespondenz nahmen die Menschen begeistert auf, insbesondere das Aufblühen des Reiseverkehrs verhalfen den bunten Kärtchen zu großem Aufschwung. Von nun an galt es als schick, in der Bahn, in den Biergärten oder im Strandkorb Postkarten an die Daheimgebliebenen zu schreiben. Die Kunstwissenschaftlerin Dr. Maria Mirtschin vom Sorbischen Institut Bautzen hat sich der Erforschung dieses Massenphänomens im Bezug auf sorbische Belange gewidmet. In ihrer Publikation „Fiktive Welten auf Postkarten. Sorben in der Massenkultur“, beschreibt sie den Stellenwert, den sorbische/wendische Motive auf Postkarten einnahmen. Dabei untersuchte sie sowohl die Fremd- als auch die Selbstdarstellung der Sorben innerhalb dieses Mediums, denn einerseits erfuhren mit den Postkarten Bilder von den Sorben eine Verbreitung, die bis dahin undenkbar war. Andererseits versuchten natürlich auch die Sorben selbst Bildpostkarten zu nutzen, um ihre Identität auszudrücken und für die sorbisch-nationale Bewegung zu funktionalisieren. Das Buch bietet eine umfassende Einführung in die Geschichte der sorbischen Bildpostkarte in Relation zur allgemeinen Entwicklung, detaillierte Analysen von Karten mit sorbischer Motivik sowie einen ausführlichen Bildteil.