Niedersorbisches Schrifttum – Inventarisierung, Aufbereitung, Bereitstellung und Auswertung

Hierbei handelt es sich um ein Teilprojekt (Modul 3) des Gesamtvorhabens „Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften“.
Das niedersorbische Schrifttum ist ein wichtiger Bestandteil des sorbischen Kulturerbes. Dabei sind die Texte zum einen als solche relevant: Es handelt sich zumindest teilweise um auch heute noch interessante Lesetexte, die den aktuell vorherrschenden Mangel an niedersorbischer Literatur ein wenig ausgleichen können. Sie können zudem fortgeschrittenen Lernenden zur sprachlichen Weiterbildung dienen. Zum anderen enthalten die Texte (als historische Quellen) Wissen – so etwa zu Personen, Zeitgeschehen, kultureller Praxis – und zahlreiche Wörter (Lexik), die bisher in Wörterbüchern nur zum Teil erfasst wurden. Das Modul „Niedersorbisches Schrifttum“ umfasst somit Maßnahmen zur umfassenden Dokumentation und Erschließung des niedersorbischen Schrifttums mit digital gestützten und teilweise innovativen Methoden: Die Digitalisierung und Bereitstellung von Lesetexten, die Erschließung der Textinhalte und damit die Ermöglichung eines Zugangs zum „Textwissen“ sowie eine Inventarisierung bisher noch nicht registrierter und beschriebener Lexik. Letzteres stellt eine wichtige Voraussetzung für die nach wie vor ungeschriebene Geschichte der niedersorbischen Sprache dar, eröffnet aber zugleich einen Zugang zum reichen Wortschatz des Niedersorbischen.
Das Modul kann dabei auf wichtige konzeptionelle und inhaltliche Vorarbeiten zurückgreifen, vor allem auf die Ergebnisse der Brandenburgischen Strukturwandel-Sofortmaßnahme „Inwertsetzung des immateriellen Kulturerbes im deutsch-slawischen Kontext“, Teilprojekt „Konzeption und Erarbeitung einer korpustextbasierten niedersorbischen digitalen Bibliothek“ (Oktober 2019 bis Dezember 2021; die Ergebnisse: dolnoserbski.de/biblioteka, dolnoserbski.de/korpus). Es wird einerseits um die Digitalisierung und Aufbereitung neuer Texte gehen, zum anderen und insbesondere um eine tiefere Erschließung des gesamten niedersorbischen Schrifttums, um das darin enthaltene Wissen (im weitesten Sinne) möglichst umfassend und barrierearm zugänglich und für verschiedene Formen von Sprachressourcen (zum Beispiel digitale Wörterbücher) verfügbar zu machen.

Projektleitung: Hauke Bartels
Projektbeteiligte: Joanna Szczepańska , Marcin Szczepański, Katja Atanasov, Marek Slodička, Fabian Kaulfürst, Svetlana Janowitz

Förderer

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