Das Potenzial von Eigennamen nutzen II: Wissenstransfer und Citizen Science
Eigennamen sorbischer Herkunft sind in der Lausitz omnipräsent und bilden ein überaus augenfälliges Merkmal der sorbisch-deutschen Zweisprachigkeit dieser Region. Obwohl diese Namen wissenschaftlich sehr gut aufgearbeitet und analysiert wurden – es liegt eine beinahe unüberschaubare Fülle an einschlägiger Literatur vor – ist in der Bevölkerung das Wissen um ihre Herkunft und Etymologie lückenhaft, auch wenn grundsätzlich ein großes öffentliches Interesse hieran besteht. Im Rahmen des Projekts soll das Wissen über sorbische Namen breiten Bevölkerungskreisen näher gebracht werden. Dazu werden Kontakte zu lokalen Experten und Institutionen aufgebaut, die sich für sorbische Namen interessieren bzw. bei ihren Forschungen mit ihnen konfrontiert werden. Daraus soll im Sinne der citizen science ein Netzwerk für den gegenseitigen Austausch und die Erweiterung des Wissens über die Eigennamen entstehen. Außerdem werden die modular aufgebauten Erklärungen der Etymologien auf der Internetseite “Niedersorbische Namen” (https://dolnoserbski.de/mjenja/etymologija) sukzessive erweitert. Zusätzlich wird in Zusammenarbeit mit der sorbischen Redaktion beim Rundfunk Berlin-Brandenburg eine spezielle Sendereihe fortgesetzt, in der im sorbischen Rundfunk in zweiwöchentlichem Rhythmus jeweils ein Name erklärt wird.
Dieses Projekt ist ein Teilprojekt des Rahmenvorhabens Integrated Digital Sorbian Studies.
Projektbeteiligte: Christian Zschieschang
Förderer
https://www.volkswagenstiftung.de/