Nachhaltige Implementierung sorbischer/wendischer Bedarfe und Expertisen im Welterbeprozess (Drittmittelprojekt)
Im Rahmen des WIR!-Bündnisses „Land-Innovation-Lausitz“ (LIL) wurden für den Zeitraum zwischen 01.09.2022 und 28.02.2025 durch das Sorbische Institut erfolgreich Drittmittel eingeworben.
Das Vorhaben ist aufgrund seiner inhaltlichen Überschneidungen mit den hier vorgestellten Aufgabenfeldern direkt an die Abteilung Regionalentwicklung und Minderheitenschutz angebunden und dort dem Arbeitsbereich „Inwertsetzung von Kultur“ zugeordnet.
Das WIR!-Bündnis „Land-Innovation-Lausitz“ hat das gemeinsame Ziel, die Lausitz/Łužyca mittels innovativer Technologien und Nutzungsformen entlang der bioökonomischen Wertschöpfungskette zu einer Modellregion für die Anpassung der Landnutzung an den Klimawandel zu entwickeln, um so die Innovations- und Wirtschaftskraft der Region zu stärken.
An dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Verbundvorhaben „Strategie- und Managemententwicklung für die Welterbeinitiative der Lausitzer Tagebaufolgelandschaft (LIL-SME)“ ist das Sorbische Institut neben dem Institute for Heritage Management Cottbus (IHM), dem Institut für Neue Industriekultur Cottbus (INIK), der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und dem Tourismusverband Lausitzer Seenland beteiligt.
Konkretes Teilvorhaben des Sorbischen Instituts ist dabei die „Nachhaltige Implementierung sorbischer/wendischer Bedarfe und Expertisen im Welterbeprozess“. Diese ergeben sich aufgrund der räumlichen Überschneidung (zu zwei Dritteln) des Welterbe-Studiengebiets mit dem angestammten Siedlungsgebiet der Sorb:innen/Wend:innen. Das Teilvorhaben stellt zum einen die partizipativ angelegte, inhaltliche wie strukturelle Beteiligung der Sorb:innen/Wend:innen am gesamten Projektverlauf sicher. Zum anderen wird im Rahmen einer „Autochthonie-Strategie“ der Rechtsrahmen der geltenden Minderheitenrechte in Europa, Deutschland und spezifisch der Sorben/Wenden-Gesetze der Länder Brandenburg und Sachsen analysiert und mit den Anforderungen von UNESCO-Welterbevorhaben abgeglichen.
Das Vorgänger-Projekt „LIL-Welterbe“ (Laufzeit: 01.07.2020-31.12.2021, ebenfalls Förderung im Rahmen des WIR!-Bündnisses) hatte zum Ziel, das Potenzial der Lausitzer Tagebaufolgelandschaft als UNESCO-Welterbe zu prüfen und gleichzeitig die technologischen und kulturellen Spezifika der Folgelandschaft zu erforschen. Ergebnis des Vorhabens war der Antrag auf UNESCO-Welterbestatus, den das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) in Zusammenarbeit mit dem sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung am 29. Oktober 2021 bei der Kultusministerkonferenz einreichte.
Ziel des neuen Verbundvorhabens ist die erbe-basierte Wertschöpfung der regionalen Tagebau- und Rekultivierungsgeschichte als wichtiges Element der regionalen Identität zu stärken und für die Nutzungsmöglichkeiten dieser bedeutenden Landschaft für eine traditionsbasierte regionale Entwicklung zu sensibilisieren. Dazu werden Fragen des Managements, des Schutzes, der Partizipation und des Tourismus analysiert, um das kulturelle Erbe der Lausitzer Tagebaufolgelandschaft zu erhalten und im laufenden Strukturwandel zu vermitteln.
Link zum Sachbericht des Vorläuferprojektes „Sorbische Traditionslinien in der Kulturlandschaft Lausitz“: https://www.tib.eu/de/suchen/id/TIBKAT:1841942065/Sorbische-Traditionslinien-in-der-Kulturlandschaft?cHash=73c246422b7b9a8ccf0046aa11f5f09a
Weitere Informationen zum Projekt: https://land-innovation-lausitz.de/lil-sme/
Kooperationen:
- Institute for Heritage Management GmbH, Cottbus
- Institut für Neue Industriekultur INIK GmbH, Cottbus
- Brandenburgische Technische Universität BTU Cottbus-Senftenberg, FG ABWL
- Tourismusverband Lausitzer Seenland e. V.
Projektbeteiligte: Hannah Wellpott