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Touristifizierung multiethnischer Räume. Autochthone Minderheiten als Akteure und Objekte des Fremdenverkehrs im 19. und 20. Jahrhundert

Das Forschungsvorhaben nimmt die Touristifizierung (historisch) mehrsprachiger, multiethnischer Räume im 19. und 20. Jahrhundert in den Blick und beschäftigt sich mit Fragen der transnationalen Verflechtungsgeschichte des modernen Tourismus, insbesondere der Agency autochthoner Minderheiten und non-dominant ethnic goups in diesen Prozessen. Im Fokus der vergleichenden Untersuchung stehen die Lausitz, namentlich der Spreewald, mit den dort lebenden Sorben/Wenden sowie das nordfriesische Küsten- und Inselgebiet mit den dort beheimateten Nordfriesen. Vier Themenkomplexe sollen näher untersucht werden: touristische Infrastrukturen, Akteure und Praktiken des ethnic tourism, Konstruktionen und Rezeptionen des „touristischen Anderen“, Tourismusdiskurse. Der Vergleich beider Urlaubsregionen hebt Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der touristischen Erschließung multiethnischer Räume, den Interaktionen zwischen ethnischen Minderheiten, der Mehrheitsbevölkerung und den Tourist:innen sowie in den Praktiken der Inklusion, Exklusion und Aneignung hervor. Der lange Zeitraum der Untersuchung erlaubt die diachrone Beschreibung des frühen ethnic tourism und seiner sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Transformationen, besonders vor dem Hintergrund der politischen Umbrüche des 19. und 20. Jahrhunderts.

Projektleitung: Friedrich Pollack