Sorbenpolitik in der DDR. Strukturen, Akteure und Interessen 1968–1989 (Drittmittelprojekt)
Im Projekt wurde die Nationalitätenpolitik der SED zwischen 1968 und 1989 analysiert. In diesem Zeitraum wurden sorbische Institutionen ausgebaut und auf die Politik der SED ausgerichtet, aufwendige sorbische Festivals realisiert, aber auch weitere Dörfer abgebaggert – einige blieben nach Protesten der Einwohner erhalten. Die Zerstörung von Landschaften und Ökosystemen für den Braunkohleabbau, industrielle Infrastruktur und moderne Landwirtschaft führten zur Verdrängung sorbischer Alltagskultur.
Im Fokus des Projekts standen die zentralen Akteure dieser Prozesse, ihre Interessen und Absichten, die Veränderungen und Anpassungen der Politik sowie das Handeln der Sorben im Bemühen, ihre Traditionen in den sozialen Wandel von Industrialisierung und Moderne in der Lausitz zu integrieren. Untersucht wurde, wie sie sich innerhalb des vorgegebenen institutionellen und gesellschaftlichen Rahmens bewegten, welche Strategien der Selbstbehauptung sie entwickelten und in welchen Bereichen eine Integration sorbischer Kultur im Zusammenleben von Sorben und Deutschen gelang.
Projektbeteiligte: Dr. Thomas Widera
Förderer
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Diese Maßnahme wurde mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.