(Nicht-)Zukünfte der Sorben und der Lausitz in Vergangenheit und Gegenwart
Kaum eine Frage scheint für die Sorben so zentral wie die Zukunftsfrage. Spekulationen über das vermeintlich bevorstehende „Aussterben“ des kleinen Volkes in der Lausitz, aber auch optimistische Prognosen eines „Revivals“ sorbischer Kultur und Sprachräume prägen die Diskurse über die Sorben bereits seit Jahrhunderten. Die Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Sorbischen hat in der Vergangenheit immer wieder sehr unterschiedliche, nicht selten miteinander konkurrierende Antworten hervorgebracht – von Sorben und Nichtsorben, aus der Innen- und der Außensicht, in politischen Diskursen, in wirtschaftlichen Prognosen, in der Literatur und den Künsten, in sprach- und kulturpolitischen Debatten und vielen anderen Kontexten. Auch in der Gegenwart zeugen öffentlichkeitswirksame Kampagnen, Diskussionen, aber auch Filme oder Theaterstücke von der anhaltenden Aktualität der großen Fragen: Wie lange gibt es die Sorben noch? Wie viele gibt es noch? Und wie soll es weitergehen?
Geplant ist die Herausgabe einer themenspezifischen interdisziplinären Sonderausgabe der Zeitschrift „Lětopis – Zeitschrift für Sorabistik und vergleichende Minderheitenforschung“ im Jahr 2026. Das Vorhaben wird in Kooperation mit Willi Barthold vom Institut für Slavistik an der TU Dresden durchgeführt.
Projektbeteiligte: Friedrich Pollack , Willi Barthold