Lausitz überall/Łužica wšudźe. Sorbische Welten auf dem Weg zu ihrer räumlichen Entflechtung?
Das Forschungsprojekt widmet sich aus der Perspektive der Europäischen Ethnologie der Frage nach der Konstruktion sorbischer Identität unter den globalisierten Realitäten des frühen 21. Jahrhunderts. Wie begegnet die bisher überwiegend über ländlich-agrarische Lausitz-Welten beschriebene und nach innen wie außen kommunizierte sorbische Kultur der anhaltenden Herausforderung von Arbeitsmigration und fluider Örtlichkeit? Welche Selbstbilder werden in diesem Spannungsfeld von sich sorbisch verstehenden Akteuren und Akteurinnen entworfen und erprobt? Was sind Reibungsflächen und Abgrenzungsfolien? Wie erfolgt die Definition sorbischen (Sprach-)Raums heute? Diesen Fragen soll schwerpunkthaft an zwei Orten gegenwärtigen sorbischen Lebens nachgegangen werden, die, so die Arbeitsthese, für zwei Polarisierungen und Labore dieses noch zu beschreibenden sorbischen Raums stehen können: die Gemeinde Nebelschütz im sorbisch-katholischen Siedlungsgebiet und die sorbische Dresdner Stadtcommunity um den Verein „Stup dale“.
Projektbeteiligte: Robert Lorenz