Die Rückkehr der Wölfe. Kulturanthropologische Studien zum Prozess des Wolfsmanagements in der Bundesrepublik Deutschland (assoziiertes Drittmittelprojekt der Julius-Maximilians-Universität Würzburg)
Seit in den 1990er Jahren die Rückkehr der Wölfe in Deutschland ausgerufen wurde, nimmt der Wolf einen festen Platz in Diskursen um Naturräume, Mensch-Tier-Beziehungen und Natur-Kultur-Verhältnisse ein. Anders als Tierarten, die eher unauffällig eine Nische besetzen, werden die Wölfe einerseits als Gefahr und Konkurrenz für den Menschen wahrgenommen, andererseits verbildlichen sie ein neues Ideal von Wildnis. Durch diese polarisierten und polarisierenden Wahrnehmungen des Wolfes finden die Kontroversen um ihn in einem emotionalen, wirtschaftlich-existenziellen und kulturellen Spannungsfeld statt. Dabei wird nicht nur das Verhältnis zu Wölfen ausgehandelt, sondern auch über mögliche Identitäten der Lausitz gestritten. Welche Rolle der Wolf in solchen Narrationen einnimmt, ob er, metaphorisch oder metonymisch eingesetzt, zum Symbol, Sündenbock oder Stellvertreter wird und wie die Tiere selber auf diese Erzählungen einwirken, sind Fragen, denen im DFG-Forschungsprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Michaela Fenske (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) nachgegangen wird.
Ergebnisse
Marlis Heyer, Susanne Hose (Hg.): Encounters with Wolves. Dynamics and Futures, Bautzen 2020 (Kleine Reihe des Sorbischen Instituts, Heft 32)
Projektleitung: Susanne HoseProjektbeteiligte: Marlis Heyer (assoziiert)
Förderer
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft