Ostro und Kopschin – die Rolle der Burgen in der slawischen Besiedlung der Oberlausitz
Veranstaltungsort: Museum Bautzen, Vortragssaal Kornmarkt 1 02625 Bautzen
Vortrag von Friederike Koch-Heinrichs, Archäologin, Leiterin des Museums der Westlausitz, Kamenz:
Ab 800 kommen mit den Slawen neue Siedler aus dem Osten und läuten auch für die Oberlausitz das Mittelalter ein. Archäologische Funde aus Gräbern und Siedlungen geben Einblick in das damalige Leben und zeigen, dass die Vorfahren der heutigen Sorben besonders die fruchtbaren Gebiete des Lausitzer Gefildes besiedelten. Zwischen dem 9. und 12. Jh. befindet sich die Oberlausitz in einer Konfliktzone zwischen Ost- und Mitteleuropa, dabei stehen den Slawen im Westen das ostfränkische Reich gegenüber, während mit Böhmen, Ungarn und Mähren die südlichen und östlichen Nachbarn versuchen ihre Einflussgebiete auszudehnen. War diese kriegerische Epoche der Anlass dafür, dass die in der Oberlausitz lebenden Milzener und Besunzane ihr Leben auf Burgen und befestigte Siedlungen konzentrierten? Ab wann wurden die Oberlausitzer Slawen Christen und welche Auswirkungen hatte dies auf ihre Entwicklung? Neue archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen auf den Oberlausitzer Wallanlagen geben in Verbindung mit neu ausgewerteten Altfunden spannende Einblicke in das Leben der Slawen sowie in die Geschichte des Früh- und Hochmittelalters unserer Region.