Wilibald von Schulenburg
Deutscher Name: Wilibald von Schulenburg
Volkskundler, MalerGeboren:
06.04.1847 in Berlin
Gestorben:
29.04.1934 in Berlin
Zur Person
- * 06.04.1847 in Berlin
- Volkskundler, Maler
- Vater: Ludwig Anton Paul Friedrich von Schulenburg, Königlicher Hofjagdjunker und Landesforstmeister (geb. 27.04.1809 Frankfurt/Main; unehelicher Sohn der Charlotte von der Schulenburg), die Familie „von der Schulenburg“ zählten zu einem verzweigten altmärkischen Adelsgeschlecht
- Vater nahm am 08.12.1851 die Nachfolge des Oberförsters Schröder im Jagdschloss Grunewald an;
- Familie erhielt im März 1852 Dienstwohnung im Schloss und hatte u. a. die Aufgabe, das Schloss in gutem Zustand zu halten
- Besuch des Pädagogiums Charlottenburg (zuvor Cauersches Gymnasium)
- später Wechsel zum Friedrich Werderschen Gymnasium zu Berlin, Abitur 1868
- Ostern (01.04.) 1868: Eintritt ins 2. Garderegiment zu Fuß zum Militärdienst; die Familie sah eine Offizierslaufbahn für den Sohn vor
- nahm 1870/1871 als junger Leutnant am Deutsch-Französischen Krieg teil,
- Verwundung am 18.08.1870 durch Durchschuss an der Hüfte bei St. Marie aux Chénes und während des Rückzugs am linken Handgelenk, der zur Amputation des Arms führte
- bis 1875 Adjudant beim Gouverneur in Posen
- nimmt Unterricht in der See- und Landschaftsmalerei
- widmete sich fortan der Malerei und ethnografischen Studien
- eingehende Darstellung der Lebensweise einer bayrischen Bauernfamilie, längerer Aufenthalt in Hessen
- 1876–1879 Aufenthalt im Spreewald, wo er bei Spreewaldbauern und Fischern lebte
- notierte und zeichnete alles, was ihm „archaisch“ erschien: Alltagsleben, Brauchtum, Kleidung, Lieder, Erzählungen und Kinderspiele (die 1300 bis 1400 Bleistift- und Federzeichnungen sowie Ölskizzen übergab er dem Museum für Völkerkunde in Berlin,1 gingen im 2. Weltkrieg verloren)
- prähistorische Grabungen zusammen mit ŕ Rudolf Virchow in Burg (Prähistorische Skizzen, 1880)
- verließ 1919 Berlin und wohnte mit seiner Frau in Neustrelitz, widmet sich vor allem der Malerei, Ausstellung in Neustrelitz 1928 in den Museumsräumen des Schlosses,
- siedelte nach dem Tod seiner Frau im Juli 1929 ins Sidonie-Scharfe-Stift in Zehlendorf (eigentlich eine Lehrer- und Beamtenwitwen vorbehaltene Einrichtung)
- seit 1880 Mitglied der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte (*1868), der Niederlausitzer Gesellschaft für Anthropologie und Urgeschichte, korrespondierendes Mitglied der Wiener Anthropologischen Gesellschaft
- † 29.04.1934 in Berlin-Zehlendorf (Hubertus-Krankenhaus)