Cottbus/Chóśebuz - 14.06.2024

Zwei neue Hefte in der Schriftenreihe „Sorabistische Arbeitspapiere“ des Sorbischen Instituts erschienen

Titelseite von Heft 6 der Sorabistischen Arbeitspapiere
Titelseite von Heft 6 der Sorabistischen Arbeitspapiere

Vor Kurzem gab das Sorbische Institut (SI) zwei weitere Hefte in seiner Schriftenreihe „Sorabistische Arbeitspapiere“ heraus. Im Heft Nr. 5 dokumentiert Dr. Jean-Rémi Carbonneau detailliert eine Tagung über Minderheitensprachen in Frankreich und schlägt die Brücke zur Situation in der sorbischen Lausitz. Im Heft Nr. 6 beschäftigt sich Dr. Lutz Laschewski mit einem Bildungsmonitoring für den sorbischen/wendischen Sprachunterricht in Brandenburg.

Mit Heft 5 dokumentiert Dr. Jean-Rémi Carbonneau detailliert die Beiträge einer SI-Tagung über Minderheitensprachen in Frankreich (Cottbus, November 2022 ). Carbonneau beschreibt die Resilienz und Revitalisierung des Okzitanischen, die Sprachenpolitik des Bretonischen und Chancen und Herausforderungen des Korsischen. Der Autor vergleicht die Situation der drei Sprachen mit den Entwicklungen des Niedersorbischen. Parallelen und Kontraste zwischen den Minderheitensprachen in Frankreich und dem Niedersorbischen sind auch Themen der Podiumsdiskussion. „Carbonneaus Text ist nicht nur ein bemerkenswerter und kenntnisreicher Vergleich der Entwicklungen der drei französischen Minderheitensprachen, sondern ihm gelingt auch ein Brückenschlag zu aktuellen Fragen und Debatten im sorbischen Kontext“, so Dr. Lutz Laschewski, Leiter der Abteilung für Regionalentwicklung und Minderheitenschutz.

In Heft 6 untersucht und kommentiert Autor Lutz Laschewski bildungsstatistische Datenzusammenstellungen zur Teilnahme am sorbischen/wendischen Unterricht in Brandenburg. Welche Erkenntnisse können aus diesen Daten für die Sprachplanung gewonnen werden? Welche Fragen werfen die Daten auf? Welche Datenlücken bestehen? Außerdem schlägt Laschewski ein Indikatorensystem für ein weiterentwickeltes Monitoring vor. Die explorative Analyse versteht der Autor als ersten Schritt zu einem detaillierten Bildungsmonitoring für den sorbischen/wendischen Sprachunterricht. „Jedoch wird das, was ein solcher Sprachunterricht in seinem aktuellen Stand leistet, quantitativ kaum ausreichen, die niedersorbische Sprachgemeinschaft auf Dauer zu erhalten“, stellt Lutz Laschewski abschließend fest.

In der Schriftenreihe „Sorabistische Arbeitspapiere“ erscheinen in loser Folge Arbeiten und Berichte, in der Regel aus Projekten des Sorbischen Instituts. Es handelt sich dabei um Positions- oder Konzeptpapiere, Dokumentationen (z. B. von Best Practices) und ähnliche Texte aus dem laufenden Arbeitsprozess.