Sorbische Zentralbibliothek beteiligt sich an der bundesweiten „Nacht der Bibliotheken“
Die Sorbische Zentralbibliothek (SZB) beteiligt sich am Freitag, 4. April 2025, an der bundesweiten „Nacht der Bibliotheken“. Die Türen der Bibliothek öffnen sich unter dem Motto „Wissen. Teilen. Entdecken.“ im Sorbischen Institut in der Bahnhofstr. 6 in Bautzen. Die SZB informiert über ihre Tätigkeit sowie die Möglichkeiten der Recherche und Nutzung und bietet kurzweilige Lesungen an ungewöhnlichen Orten im Haus an.
Den Auftakt bildet 18.00 Uhr die Eröffnung einer Kabinettausstellung zum Lusatia Verlag, die einen Einblick in das vielfältige Verlagsprogramm bietet. Besucher haben die Möglichkeit, die Werke des Verlags vor Ort zu entdecken. Der Nachlass des Lusatia Verlags ist in der SZB sowie im Sorbischen Kulturarchiv (SKA) aufbewahrt.
Dr. Robert Lorenz stellt „Statistik der Lausitzer Sorben“ von Arnošt Muka aus dem Jahr 1886 vor. Der Vortrag wird in deutscher Sprache gehalten.
Im Anschluss folgen abwechslungsreiche Lesungen aus Erzählungen, Krimis und Lyrik – quer durch die Bestände der SZB in sorbischer und deutscher Sprache.
Interessierte können sich eine originale Ausgabe der Nowa doba (der sorbischen Tageszeitung, heute Serbske Nowiny) ihres Geburtstags aus den Jahrgängen 1956–1970 mitnehmen, je nach Verfügbarkeit. Zudem werden am Büchertisch antiquarische Bücher angeboten.
Für zusätzliche Unterhaltung sorgt der junge sorbische Verein „Serbska Murja“, der humorvolle Videos zur sorbischen Geschichte zeigt und einlädt sich im ersten sorbischen Quiz „QuizSerb“ auszuprobieren.
Die Sorbische Zentralbibliothek wurde im Jahr 1949 gegründet und hat die zentrale Aufgabe, sämtliche Literatur in sorbischer Sprache sowie Werke über die Sorben und die Ober- und Niederlausitz zu sammeln – entsprechend der Funktion einer Nationalbibliothek. Der Grundbestand der Bibliothek setzt sich aus dem verbliebenen Bestand der Bücherei der Maćica Serbska zusammen. Ergänzt wurde dieser historische Bestand durch Ankäufe und Schenkungen privater Bibliotheken von Ota Wićaz, Pawoł Nedo, Měrćin Nowak-Njechorński und Jan Meškank. Zudem verfügt sie durch den Austausch mit internationalen Bibliotheken über eine umfangreiche Sammlung slawistischer und slawischer Bücher und Zeitschriften. Die SZB fungiert als wissenschaftliche Bibliothek des Sorbischen Instituts.
Dr. Frank Stübner entwickelte nach der Wende nach sorbischem Vorbild das „Oberlausitzer Hausbuch“, dessen erste Ausgabe 1991 im Domowina-Verlag erschien. 1992 gründete Stübner seinen eigenen Verlag. 25 Jahre lang war er als Inhaber des Lusatia Verlags tätig. Er gab Regionalliteratur heraus: Dorfchroniken, Fotobände, Geschichtsbücher, literarische Werke mit Bezug zur Lausitz, Bücher, Broschüren und Kalender. Besonders wichtig waren ihm ein gutes Lektorat, unter dem er nicht nur das Korrekturlesen, sondern das Formen eines ganzheitlichen Konzepts für ein Buch verstand.
Ansprechpartner: Anna Mirtschin