Das Institut
Das Sorbische Institut / Serbski institut mit Sitz in Bautzen und zwei Standorten in Cottbus erforscht die Sprache, Geschichte und Kultur der Sorben (Wenden) in der Ober- und der Niederlausitz in Vergangenheit und Gegenwart. Es sammelt und archiviert die dafür notwendigen Materialien, bereitet sie für die Forschung auf und macht sie zugleich der Öffentlichkeit zugänglich. Darüber hinaus richten sich die interdisziplinären Forschungen des Instituts auf die aktuelle Situation, die Spezifik und den Vergleich kleiner Sprachen und Kulturen in Europa.
Zum Institut gehören die Sorbische Zentralbibliothek und das Sorbische Kulturarchiv als einzige öffentliche Spezialsammlungen für sorbisches und sorabistisches Bibliotheks- und Archivgut.
Die Arbeitsschwerpunkte des Instituts sind in drei standortübergreifenden Abteilungen Kulturwissenschaften, Sprachwissenschaft sowie Regionalentwicklung und Minderheitenschutz organisiert. Jede Abteilung erschließt ihr spezifisches Aufgabenfeld in interdisziplinärer Perspektive und vielfältiger Kooperation. Das Institut arbeitet mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen im In- und Ausland zusammen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler übernehmen Lehraufträge an Universitäten und Hochschulen. Alle zwei Jahre ist es Gastgeber einer internationalen Sommerferienkurs für sorbische Sprache und Kultur.
Mit der doppelten Ausrichtung auf die sorabistisch-kulturwissenschaftliche Forschung und auf die praktische Unterstützung für sorbische Sprache und Kultur in der Ober- und Niederlausitz darf die Konzeption des Instituts, das fest in die deutsche Wissenschaftslandschaft eingebunden ist, als unikal gelten. Bekundet wird damit ein zeitgemäßes, auf den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft gegründetes Selbstverständnis. Das Institut trägt nicht nur zur Entwicklung der Wissenschaft in Theorie und Methode bei, sondern bestärkt – im Sinne seiner Satzung – die ehrenamtlichen Kräfte in den sorbischen Vereinen ebenso wie die in Schulen, Kulturinstitutionen und Medien beider Lausitzen tätigen Sorben und Deutschen in ihren Bemühungen um den Erhalt bikultureller Substanz.
Das Sorbische Institut / Serbski institut ist zum 1. Januar 1992 vom Freistaat Sachsen gemeinsam mit dem Land Brandenburg in der privatrechtlichen Organisationsform eines eingetragenen Vereins gegründet worden. Seine Tradition als außeruniversitäre Forschungseinrichtung hat es in dem 1951 entstandenen und 1952 bis 1991 der Deutschen Akademie der Wissenschaften (ab 1972: AdW der DDR) zu Berlin zugeordneten Institut für sorbische Volksforschung / Institut za serbski ludospyt.
Die aktuelle Satzung des Sorbischen Instituts finden Sie auf dieser Seite unten verlinkt.
Das Sorbische Institut wird institutionell gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält.