Regionalentwicklung und Minderheitenschutz
Die Abteilung Regionalentwicklung und Minderheitenschutz (seit 2022) thematisiert das sorbische/wendische Leben gegenwartsbezogen im Prozess des gesellschaftlichen Wandels. Sie untersucht die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf die sorbische/wendische Minderheit und begleitet und unterstützt die Anpassungsstrategien der Sorb:innen/Wend:innen. Die Arbeit der Abteilung Regionalentwicklung und Minderheitenschutz ist daher politik- und handlungsbezogen.
Sie konzentriert sich vorrangig auf zwei Arbeitsgebiete: die Revitalisierung der sorbischen Sprachen und die Inwertsetzung der sorbischen/wendischen Kultur. Ihre Mitarbeiter:innen arbeiten eng mit allen relevanten Anspruchsgruppen und lokalen Akteuren zusammen. Dazu organisieren sie Beteiligungsprozesse mit und begleiten und unterstützen diese durch eigene Forschungen. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist zudem die systematische und umfassende, international vergleichende Minderheitenforschung. Es ist sowohl das Ziel, von internationalen Erfahrungen zu lernen, als auch noch stärker als bisher aus eigenen Forschungen heraus zur internationalen Minderheitenforschung beizutragen.
Durch ihre explizite Anwendungsorientierung liegt ein methodischer Fokus auf einem Monitoring und der Evaluation von Maßnahmen zur Förderung der sorbischen/wendischen Kultur und Sprache. Dadurch wird das Sorbische Institut insgesamt in seiner Kompetenz zur evidenzbasierten Politikberatung gestärkt.
Die Fragestellungen der Abteilung Regionalentwicklung und Minderheitenschutz berühren eine Vielfalt von rechtlichen, planerischen, ökonomischen, pädagogischen und weiteren Aspekten, die nicht alle am Sorbischen Institut bearbeitet werden können. Daher gehört zu ihren Aufgaben auch, die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen in der Region sowie die nationale und auch internationale Vernetzung weiterzuentwickeln.
Die Abteilungsgründung ist eines von sechs bereits festgelegten sorbischen/wendischen Projekten im Land Brandenburg aus dem Bundesförderprogramm „Sorbische Sprache und Kultur im Strukturwandel“ (vgl. Medieninformation MWFK/SI vom 16.7.2021).
Das Vorhaben wird durch die Stiftung für das sorbische Volk aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
https://www.bmi.bund.de/DE/startseite/startseite-node.html
https://stiftung.sorben.com/deutsch/