Folklorezentren in der DDR – Kulturelles Erbe!?
Ende der 1970er Jahre wurden in der gesamten DDR sogenannte Folklorezentren gegründet, deren Aufgabe die Dokumentation, Pflege und Weiterentwicklung des kulturellen Erbes der jeweiligen Region war. Im Jahr 1977 wurde das Sorbische Folklorezentrum am Haus für sorbische Volkskunst am Postplatz in Bautzen gegründet.
Am 21. November 2023 wurden in einem Auftaktworkshop, organisiert vom Sorbischen Institut in Bautzen in Kooperation mit dem Netzwerk Alltagskultur Ost, Rahmenbedingen und Konzeptionen der ehemaligen Zentren sowie der heutige Bestand in Archiven und Bibliotheken zusammengetragen. Beteiligt waren neben Mitarbeiter:innen des Sorbischen Instituts Kolleg:innen aus dem Institut für Geschichte und Volkskunde (Dresden), dem Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Bonn), der Wossidlo-Forschungsstelle für Europäische Ethnologie/Volkskunde an der Universität Rostock, dem Hennebergischen Museum Kloster Veßra, der Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle am Thüringer Freilichtmuseum Hohenfelden, der Beratungsstelle für Alltagskulturen und Heimatpflege beim Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e.V. (Halle/Saale) sowie der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen (Chemnitz). Nach aktuellen Bestandsaufnahmen wurde über gemeinsame Forschungsfragen und -perspektiven diskutiert sowie ein Folgeworkshop für Sommer 2024 in Hohenfelden geplant. – Gefördert wurde die Veranstaltung vom Freistaat Sachsen im Rahmen des Projekts Sorbenpolitik in der DDR. Strukturen, Akteure und Interessen 1968–1989.
Ein Bericht von Dr. Theresa Jacobs, Dr. Ines Keller.