Direktor des Sorbischen Instituts zum Professor für Sorabistik berufen
Der Direktor des Sorbischen Instituts, Dr. Hauke Bartels, wurde durch den sächsischen Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow zum Professor für Sorabistik berufen – mit Wirkung zum 1. Oktober 2022. Gestern (26.9.) erhielt er die Berufungsurkunde aus den Händen der Rektorin der TU Dresden, Prof. Ursula M. Staudinger. Es ist eine gemeinsame Berufung der Technischen Universität Dresden mit dem Sorbischen Institut.
Hauke Bartels ist bereits seit 2016 Direktor des Sorbischen Instituts (SI), außerdem Leiter der Abteilung Sprachwissenschaft. Die Leitung des Instituts wird Hauptaufgabe bleiben, Professur und Lehre stärken aber die schon in den letzten Jahren intensivierte Kooperation zwischen SI und TU Dresden (TUD).
„Beide Einrichtungen bemühen sich seit längerem um eine noch stärkere Präsenz der Sorabistik auch an der TU Dresden. Durch die Professur wird dem zusätzlicher Schwung verliehen. Das kleine Fach bietet ein weites und in vielerlei Hinsicht spannendes Forschungsfeld, das nicht nur die Dresdener Slavistik bereichern kann, sondern bestimmt auch unter den Studierenden Interesse findet – gerade auch mit Blick auf die praktische Anwendung des im Studium erworbenen Wissens, etwa aus dem neuen Masterstudiengang Digital Humanities„, so Hauke Bartels.
Der neu berufene Professor für Sorabistik, Dr. Hauke Bartels, wird an der TUD am Institut für Slavistik lehren. Dabei soll einerseits die Entwicklung einer „Digitalen Sorabistik“, also die Verbindung von traditioneller Sorabistik und den Digital Humanities, im Vordergrund stehen. Darüber hinaus geht es um Sprachwissenschaft in und für Minderheitensprachen, hier insbesondere für Nieder- und Obersorbisch.
„Ich beglückwünsche Herrn Dr. Hauke Bartels zur Berufung als Professor für „Sorabistik“ an die Technische Universität Dresden. Die Berufung ist ein schönes Signal an die Sorbinnen und Sorben in Sachsen und Brandenburg, dass wir die sorbische Sprache und Kultur in Wissenschaft und Ausbildung stärken wollen“, sagt der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow.
„Die Fakultät begrüßt Hauke Bartels sehr herzlich als forschungsstarken neuen Kollegen. Mit seiner Berufung eröffnen sich neue und aussichtsreiche Chancen zum weiteren Ausbau der Kooperation mit dem Sorbischen Institut nicht nur auf der Ebene des Instituts für Slavistik, sondern ganz bewusst auch mit weiteren Fächern an der Fakultät sowie am Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften. Hauke Bartels vertritt eine zukunftsorientierte Sorabistik, die unsere strategischen Entwicklungsziele perfekt ergänzt“, Prof. Dr. Christian Prunitsch, Dekan der Fakultät Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften und Sprecher des Bereichs Geistes- und Sozialwissenschaften.
Die Vorsitzende des Kuratoriums des Sorbischen Instituts, Dr. Caroline Wagner: „Im Namen der Gremien Kuratorium und wissenschaftlicher Beirat des Sorbischen Instituts/Serbski institut, der Kolleginnen und Kollegen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg freue ich mich, dass mit der gemeinsamen Berufung nach zehn Jahren eine Empfehlung des Wissenschaftsrates umgesetzt ist. Damit ist ein langjähriger Neustrukturierungsprozess des Sorbischen Instituts erfolgreich abgeschlossen. Diesen Prozess hat Herr Dr. Bartels als Direktor maßgeblich gestaltet und das Institut zu einem erfolgreichen Partner in der Wissenschaftslandschaft geführt. Mit Dank blicken wir auch zur Stiftung für das sorbische Volk, die diesen Prozess immer unterstützt hat.“
Der aus dem Ammerland (Niedersachsen) stammende Institutsdirektor Hauke Bartels (*1966) studierte u.a. in Mainz und Oldenburg Slavistik und Germanistik und promovierte 2004 im Fach Slavistik (Universität Oldenburg). Bereits seit 2001 ist er am Sorbischen Institut tätig, zunächst als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zweigstelle für niedersorbische Forschungen in Cottbus, seit 2005 dort als Abteilungsleiter.
Schwerpunkte der wissenschaftlichen Tätigkeit von Hauke Bartels sind vor allem linguistische Dokumentation und Förderung des Niedersorbischen, unter anderem durch den Aufbau eines umfassenden historischen Textkorpus und die Inventarisierung und Beschreibung des überlieferten sorbischen/wendischen Wortschatzes. Zahlreiche eingeworbene Drittmittelvorhaben ermöglichen ihm und seinem Team die schrittweise Umsetzung eines umfassenden Beschreibungsprogramms – die Ergebnisse finden sich auf dem Sprachportal www.niedersorbisch.de.
Weitere Informationen zu den Arbeitsgebieten, aktuellen Forschungsprojekten und eine Publikationsliste (Auswahl), vgl. Profilseite