Das war der Institutstag 2023 – in Wort und Bild
Am 29. November fand der diesjährige Institutstag des Sorbischen Instituts im Haus der Sorben in Bautzen statt. Im voll besetzten Saal folgten rund 70 Gäste den vier Vorträgen. Erstmals begrüßte auch ein Vertreter des SMWK das Publikum: Jörg Logé, er ist zugleich Kuratoriumsvorsitzender des Sorbischen Instituts. Eine weitere Neuerung beim Institutstag war die Präsentation von zwölf großformatigen Wissenschaftspostern, insbesondere zu Drittmittelprojekten (beispielsweise zur Entwicklung der sorbischen Vorlesefunktion und Spracherkennung, zum Projekt „Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften”, die Abteilung für Regionalentwicklung und Minderheitenschutz sowie das Register für das sorbische/wendische Kulturerbe). Benno Bilk moderierte die Veranstaltung, die weiterhin als Mitschnitt im Youtube-Kanal des Sorbischen Instituts abrufbar ist (bisher 164 Aufrufe, Stand 7.12.). Vor Ort wurde simultan ins Deutsche übersetzt.
Institutsdirektor Prof. Dr. Hauke Bartels gab einen Überblick über die Arbeit der Forschungseinrichtung und stellte kompakt die Schriftenreihen und Publikationskanäle des Sorbischen Instituts vor, ebenso wie praktische Online-Angebote: z.B. die Sprachportale obersorbisch.de und niedersorbisch.de, das Wissensportal SORABICON und den Wissenschafts-Blog Lausitz – Łužica – Łužyca. Auf das Grußwort von Jörg Logé folgten die vier Fachvorträge über das Wirken des Publizisten und Minderheitenpolitikers Jan Skala (1889-1945; es referierte dr. Edmund Pech), über die Notwendigkeit einer langfristigen Sprachplanung (mit Blick auf das formulierte Ziel von 100.000 Sorbisch sprechenden im Jahr 2100; Referent: Dr. Lutz Laschewski), über die Herausforderungen und Funde bei der Sicherung des audiovisuellen Kulturerbes (Referenten: Martin Brützke, Wito Böhmak) sowie über die Ergebnisse und das Vorgehen bei der Evaluation des Konzepts „2plus“ und über den Einfluss der Umgangssprache auf die kommunikative Kompetenz der Schüler der 9. Klassen (Dr. Jana Schulze, Dr. Lenka Scholze, Jan Bogusz und Manuela Schmole, WITAJ-Sprachzentrum).
Das Sorbische Institut ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit Sitz in Bautzen/Budyšin und einer Zweigstelle in Cottbus/Chóśebuz. Es widmet sich der interdisziplinären Erforschung von Sprache, Geschichte und Kultur der Lausitzer Sorben/Wenden sowie der vergleichenden Erforschung kleiner Sprachen und Kulturen in Europa. Zum Institut gehören die Sorbische Zentralbibliothek und das Sorbische Kulturarchiv als einzige öffentliche Spezialsammlungen für sorbisches und sorabistisches Bibliotheks- und Archivgut.
Das Sorbische Institut/Serbski institut wird gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk/Załožba za serbski lud, die jährlich auf der Grundlage der beschlossenen Haushalte des Deutschen Bundestages, des Landtages Brandenburg und des Sächsischen Landtages Zuwendungen aus Steuermitteln erhält.