Cottbus/Chóśebuz - 10.06.2024

Wissenschaftler der Akademie der Wissenschaften Polen informieren sich am Sorbischen Institut

Anfang Juni besuchten Dr. Katarzyna Sucharska und Dr. Paweł Swoboda, Wissenschaftler am Institut für polnische Sprache an der Polnischen Akademie der Wissenschaften (Instytut Języka Polskiego Polskiej Akademii Nauk) das Sorbische Institut in Cottbus/Chóśebuz. Beide beschäftigen sich mit Namenkunde und wirken am mehrbändigen Lexikon Nazwy miejscowe Polski (übersetzt: Polnische Ortsnamen) mit – einem Sammelband, der bisher nur in gedruckter Form erschienen ist. Mit Blick auf die Entwicklung der neuen Medien, aber auch auf den Aktualisierungsbedarf des Materials, wird nun dessen Digitalisierung geplant, verbunden mit der entsprechenden Überarbeitung.

Die beiden Wissenschaftler aus Krakau nutzten ein Reisestipendium aus dem Förderprogramm ERASMUS+, um sich bei den Kollegen am Sorbischen Institut in Cottbus zu informieren. Das Interesse galt dem Sprachportal dolnoserbski.de, insbesondere dem Modul Niedersorbische Namen, das seit 2020 zugänglich ist. Die Gäste interessierten sich besonders für die Architektur und Technik der Datenbearbeitung. Ein weiteres zentrales Thema war die Modulstruktur der Artikel, die zu einigen Einträgen Erklärungen zur Bedeutung und Herkunft der Namen liefert (vgl. Rubrik Etymologie).

Ein intensiver und konstruktiver Austausch und Diskussion wurden auch bezüglich grundlegenderer Themen geführt, z. B. die Definition wichtiger, für die namenkundliche Arbeit essentieller Begriffe oder ein Erfahrungsaustausch zur eingesetzten Software. Die Wissenschaftler am Sorbischen Instituts, die sich mit Namen befassen (namenkundlich oder technisch), zeigten sich von dem Besuch inspiriert und vereinbarten mit den polnischen Akademie-Wissenschaftlern (IJP PAN), dass sie den Austausch intensivieren wollen.

Aktuell wird der Service „Niedersorbische Namen“ als Teil des Projekts Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften weiterentwickelt. Das Vorhaben wird durch die Stiftung für das sorbische Volk aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.