Hey, Gustav (1847–1917)
Hey, Karl Friedrich Gustav
* 2. 1. 1847 Penig
† 15. 8. 1916 Döbeln
Gymnasialprofessor, Dr. phil., Slawist.
Sohn eines Buchdruckers und Bürgermeisters; Gymnasium in Dessau, 1865–69 Studium der Philologie in Leipzig; 1869–71 Hauslehrer, 1871–1912 Lehrer am Realgymnasium in Döbeln, zuletzt als Professor und Konrektor, seit 1912 im Ruhestand.
Als Slawist gehörte H. zur der kleinen Zahl deutscher Gelehrter seiner Zeit, die sich um die objektive Beurteilung und Wertung der slawischen Vergangenheit des untersuchten Gebietes (Sächsisches Königreich, Herzogtum Anhalt, Mainfranken) bemühten. Die slawistische Namens- und Siedlungsforschung veranlasste ihn auch, mit sorbischen Forschern, vor allem Pfuhl und Mucke, in Kontakt zu treten. Von dem vertrauensvollen und freundschaftlichen Verhältnis zeugt der ungewöhnliche Fakt, dass er seinen wissenschaftlichen Nachlass der Maćica Serbska anvertraute.
Veröffentlichungen: Die slavischen Siedlungen im Königreich Sachsen mit Erklärung ihrer Namen, Dresden 1893
Quellen/Literatur: Brief des Rates der Stadt Döbeln vom 3. 6. 1982; Mětšk, Frido: Neuaufbereitete Teilnachlässe von J. A. Jenč und von G. Hey im Sorbischen Kulturarchiv. – In: Lětopis B 20(1973)1. – S. 83-85; Eichler, Ernst: Der Beitrag Gustav Heys zur slawistischen Namenforschung. – In: Lětopis A 27(1980)1. – S. 37-46; Eichler, Ernst; Hoffmann, Edgar: Der Briefwechsel zwischen Gustav Hey und Ernst Mucke. – In: Lětopis A 30(1983)2. – S. 153-165
Nowy biografiski słownik k stawiznam a kulturje Serbow, wud. wot: Jan Šołta, Pětr Kunze a Franc Šěn, Budyšin: Ludowe nakładnistwo Domowina, 1984