Aktueller Projektfortschritt des Sorbischen Wissensforums am Lauenareal in Bautzen vorgestellt
Gemeinsame Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultur und Tourismus mit der Stiftung für das sorbische Volk vom 02.03.2023.
In einer öffentlichen Veranstaltung im Haus der Sorben in Bautzen stellten heute (2. März 2023) die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch, die Beigeordnete des Landkreises Bautzen Dr. Romy Reinisch, der Direktor der Stiftung für das sorbische Volk Jan Budar sowie der Direktor des Sorbischen Instituts Prof. Dr. Hauke Bartels, die Direktorin des Sorbischen Museums Bautzen Christina Bogusz und der Oberbürgermeister der Stadt Bautzen Karsten Vogt gemeinsam den aktuellen Stand zum Bauprojekt „Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ (Arbeitstitel) vor.
Im Zentrum der Stadt Bautzen soll ein neuer Standort für das Sorbische Institut und das Sorbische Museum geschaffen werden. Geplant ist ein multifunktionaler, nachhaltiger und architektonisch überzeugender Gebäudekomplex, welcher die Funktionalität, Sichtbarkeit und Entwicklungsmöglichkeiten beider Institutionen maßgeblich verbessert.
„Das Wissensforum ist ein bisher einmaliges und ganz besonderes Vorhaben zum Schutz und zur Förderung sorbischer Werte, insbesondere in den Bereichen Forschung und Kultur, und zum Erhalt des sorbisch-deutschen Charakters der Lausitz. Der Bau des Sorbischen Wissensforums am Lauenareal liegt mir sehr am Herzen, denn es geht dabei einerseits um das in der Sächsischen Verfassung verankerte Recht der Sorben auf Bewahrung, Pflege und Entwicklung ihrer Sprache, Kultur und Überlieferung. Zum anderen geht es um die Strukturentwicklung in den sächsischen Braunkohleregionen, in diesem Fall im Lausitzer Revier. Diese Strukturentwicklung kann nur gelingen, wenn die Kultur eine sichtbare Rolle einnimmt. Denn Kultur ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität, Identität und den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Lausitz. Das bisher Erreichte konnten wir nur mit Hilfe vieler Partner schaffen. Für dieses großartige Engagement danke ich herzlich“, betont die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch.
Dieses Modellvorhaben in Bezug auf nachhaltige Bauweise und Energienutzung leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufwertung des Bautzener Stadtzentrums und zur Sichtbarkeit des Sorbischen in der Stadt.
Nach erfolgten Bedarfsanalysen und Raumplanungen wurde am 21. Dezember 2022 ein Architektenwettbewerb um die beste Realisierung des komplexen Bauvorhabens ausgelobt. Die teilnehmenden zwanzig Architekturbüros, welche per Losverfahren aus 108 Bewerbern gewählt wurden, müssen nun bis zum 6. April 2023 ihre Entwürfe einreichen. Der Siegerentwurf soll dann Anfang Juni 2023 vom Preisgericht gewählt werden. Dazu informierte Stiftungsdirektor Budar: „Auf Grund der Komplexität der Aufgabe und der vielen Rückfragen im Kolloquium wurde den teilnehmenden Architektenbüros mehr Zeit zur Erarbeitung eines Umsetzungsvorschlag eingeräumt als ursprünglich vorgesehen. Ich bin zuversichtlich, dass dies der Qualität der Lösungen zuträglich ist.“ Die Stiftung für das sorbische Volk ist Bauträger des Wissensforums.
Das Bauvorhaben wurde notwendig, da sowohl das Sorbische Institut als auch das Sorbische Museum an ihre räumlichen Kapazitätsgrenzen stoßen und die bauliche Substanz und Struktur nicht den heutigen Anforderungen entsprechen. Das mit 44,5 Mio. EUR kalkulierte Bauprojekt wurde 2021 vom Freistaat Sachsen als Landesmaßnahme im Rahmen des Strukturstärkungsgesetzes beim Bund beantragt. Der Baubeginn ist für Ende 2024 geplant, die Fertigstellung soll 2029 erfolgen.
Die Aufzeichnung der Veranstaltung vom 02.03.2023 finden Sie im Youtube-Kanal der Stiftung für das sorbische Volk. Weitere Informationen zum Bauvorhaben finden Sie auf der Webseite der Stiftung für das sorbische Volk.
- zur Erstveröffentlichung der Medieninformation auf der Homepage des Freistaats Sachsen