Tagung: Von der Lausitz bis zu den Alpen
Etwa 32 Teilnehmer:innen waren vom 5. bis 7. Mai Gäste des Sorbischen Instituts und des Arbeitskreises Ländliche Räume der Deutschen Gesellschaft für Geographie im Haus der Sorben in Bautzen. Die interdisziplinäre Tagung mit Titel „Ländliche Räume und Gesellschaften im Wandel. Aktuelle Forschungsfragen und -projekte“ bot Anlass, sich aus vielerlei Perspektiven mit den aktuellen Herausforderungen und Spezifika ländlicher Räume auszutauschen: Von der Lausitz bis zu den Alpen diskutierten die Teilnehmenden aus Human- und Kulturgeographie, Soziologie, Kulturanthropologie, Transformationsforschung, Sorabistik sowie Regional- und Landesplanung ihre aktuellen Forschungsfragen: Welche Bedingungen begünstigen oder erschweren zum Beispiel zivilgesellschaftliches Engagement auf dem Land? Wie bestimmen und charakterisieren Raumforschende Zentren sozio-kulturellen Miteinanders – auch abseits städtischer Einzugsräume? Welche Verbindungen bestehen in Grenzregionen, die mehrere Nationen überspannen, und wie lassen sie sich bestmöglich unterstützen? Welche Veränderungen gibt es auf landwirtschaftlichen Bodenmärkten, und wie gehen Gemeinden damit um? In seiner Keynote beschäftigte sich Raj Kollmorgen mit rechtspopulistischen Tendenzen in ostdeutschen ländlichen Räumen und bettete diese in längerfristige Transformationen ein (agrar-struktureller und gesellschaftlicher Art). Eine Exkursion in die sorbisch-katholische Oberlausitz rundete das Programm ab und ermöglichte den Austausch mit engagierten Menschen vor Ort.
Ein ausführlicher Tagungsbericht wird im Lětopis 2/2022 (in Vorbereitung) des Sorbischen Instituts veröffentlicht.