SORBIAN LANGUAGE(S): REVITALIZATION EFFORTS IN DIFFERENT POLITICAL SYSTEMS (Drittmittelprojekt)
Ober- und Niedersorbisch, als zwei bedrohte Sprachen in Deutschland, waren und sind Gegenstand verschiedener Versuche der Spracherhaltung und -revitalisierung. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte die DDR ein Schulprogramm unter der Losung „Die Lausitz wird zweisprachig” ein, kontrolliert und modifiziert von der staatstragenden Partei SED in den 1960er Jahren. Die damals etablierte Infrastruktur eines zweisprachigen Schulwesens bildete die Grundlage für die Einführung neuer Relingualisierungsprogramme nach der deutschen Wiedervereinigung 1990, die sich insbesondere an junge und potenzielle Neusprecher(innen) richten.
Das Forschungsprojekt zielte mithilfe ethnologisch-soziologischer Methoden darauf, Sprachpolitik sowie deren positive und negative Effekte in ihrer historischen Entwicklung zu erfassen, heutige Sprachgemeinschaft(en) zu identifizieren, Einstellungen von Muttersprachler(inne)n, Neusprecher(inne)n sowie Sprachlernenden zur Sprache sowie deren Sprachpraxis, ihre Bedürfnisse und deren Berücksichtigung in heute praktizierten Relingualisierungsstrategien zu erheben.
Projektlaufzeit: 1.2018-6.2019
Kooperationspartner:
- Institut für Slawistik der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau
- Prof. Dr. Leoš Šatava, Institut für Ethnologie, Karls-Universität Prag
- Prof. Dr. Bernadette O’Rourke, Department of Languages & Intercultural Studies, Heriot-Watt University Edinburgh
- Prof. Dr. Frederico Gobbo, Linguistik, University of Amsterdam
- Prof. Dr. Mari Johns, Cambridge Endangered Languages and Cultures Group, University of Cambridge
- Prof. Dr. M. Carme Junyent, Grup d’Estudi de Llengües, University of Barcelona
- Prof. Dr. Tadhg Ó hIfearnáin, Irish language, National University of Ireland Galway
- Prof. Dr. Helene Yeche, La Faculté de lettres et langues, Université de Poitiers
- Sprachzentrum Witaj Bautzen/Cottbus
- Domowina
- Sorbischer Schulverein
Projektbeteiligte: Cordula Ratajczak (ehemalige wissenschaftiche Mitarbeiterin), Nicole Dołowy-Rybińska (extern)
Förderer
Das Projekt wird finanziert im Rahmen des Förderprogramms „Sustaining Minority Languages in Europe (SMiLE)“ des Smithsonian Center for Folklife an Cultural Heritage in Washington, USA.