Die Maśica Serbska in der Niederlausitz zwischen Teilhabe und Eigenständigkeit

1880 wurde in Cottbus die niedersorbische wissenschaftliche Vereinigung Maśica Serbska als Sektion der 1847 in Bautzen gegündeten Maćica Serbska ins Leben gerufen. Obwohl sie bis zu ihrem Verbot durch die Nationalsozialisten 1937 zu den wohl wichtigsten Organisationen im Bereich von Bildung und Forschung für die Niederlausitzer Sorben/Wenden gehörte, liegen derzeit nur wenige, zumeist ältere Darstellungen ihrer Geschichte vor. Die historische Aufarbeitung dieses Aspekts der Institutionalisierung sorbischer Kultur war bislang weitgehend auf die Oberlausitzer Maćica fokussiert, wie etwa die letzte Gesamtdarstellung aus dem Jahr 1997 (Měrćin Völkel) zeigt. Ziel des Projekts ist ein Abriss der Geschichte der Maśica Serbska in der Niederlausitz von ihrer Gründung bis in die NS-Zeit. Das Vorhaben verspricht neue Erkenntnisse zur sorbischen Geschichte des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts sowie zu den innersorbischen Beziehungen und Verflechtungen zwischen Ober- und Niederlausitz im Allgemeinen und zur sorbischen Institutionen- und Vereinsgeschichte im Besonderen.

Folgenden Fragen wird nachgegangen: Wie verlief die allgemeine Entwicklung der Maśica im Untersuchungszeitraum? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede bestanden zwischen Maśica und Maćica? Wie gestaltete sich das Verhältnis zwischen beiden Vereinigungen? Inwiefern emanzipierte sich die Cottbuser Maśica von der Bautzener Maćica? Welche Wirkung entfaltete die Tätigkeit der Maśica in Hinsicht auf die kulturelle Sicherheit der Niederlausitzer Sorben/Wenden?


Ergebnisse

  • Die Mitglieder der Maśica Serbska, ihre soziale Herkunft und ihr Verhältnis zur Gesellschaft in der Oberlausitz. In: Lětopis 69(2022)1, S. 98-130 (zus. mit Martina Noack).‎

Projektbeteiligte: Peter Schurmann